Urlaub trotz Corona

Geimpften mit einer Art Passierschein Urlaubsreisen ermöglichen

Berlin- Tatsächlich erlauben immer mehr Länder die quarantänefreie Einreise zu Urlaubszwecken – für Geimpfte. Die EU will bis zum Sommer einen europaweit gültigen Impfpass einführen, mit dem auch Urlaubsreisen ermöglicht werden sollen. Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach einer Video-Konferenz der Staats- und Regierungschefs mitteilte, benötigt die EU-Kommission „etwa drei Monate“, um die technischen Voraussetzungen für das digitale Dokument zu schaffen.

Auch die Tourismusbranche arbeitet an Öffnungsplänen, die an den Impfstatus der Reisenden gekoppelt sind. So verkündete der Düsseldorfer Reiseveranstalter Alltours bereits, dass ab Herbst in den Urlaubshotels der Marke Allsun nur noch Gäste mit einer Corona-Impfung willkommen sind. Unter der Marke Allsun betreibt Alltours 35 Hotels in Griechenland, auf den Kanaren – und Mallorca.

Urlaub mit Corona-Impfung: In diesen Ländern ist das Realität

Die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen verzeichnet zusammen mit den Kanaren und der Region Extremadura die besten Inzidenzwerte in Spanien. Seit Kurzem stuft das Auswärtige Amt (AA) Spanien nicht mehr als Hochrisiko-, sondern nur noch als Risikogebiet ein. Die Ein- und Ausreise genauso wie ein Urlaub in Spanien

Airlines

Seitdem Qantas, die nationale Fluggesellschaft Australiens, bereits im November 2020 mit der Ankündigung auf sich aufmerksam machte, dass zukünftig nur noch geimpften Passagieren der Zutritt zu den Maschinen gewährt werden soll, haben sich auch weitere Airlines zum Thema Impfprivilegien geäußert. Im Moment gibt es keine Airline, die Impfprivilegien für Reisende angeordnet hat, allerdings gibt es bereits konkrete Pläne dazu.

Welche Fluggesellschaften Corona-Impfprivilegien in Betracht ziehen und in welchen Flugzeugen auch Reisen ohne Impfpass möglich bleiben, habe ich für Euch zusammengefasst. Auch hier werden die Listen bei Bedarf selbstverständlich regelmäßig aktualisiert. Schaut also immer mal wieder hier bei mir vorbei, um auf dem neuesten Stand zu sein!

Airlines ohne Corona-Impfpflicht

  • folgende Airlines lehnen Impfprivilegien an Bord derzeit ab:
    • Lufthansa (Deutschland)
    • Ryanair (Irland)
    • Turkish Airlines (Türkei)

Airlines mit Corona-Impfpflicht

      • derzeit keine Airline mit vorgeschriebener Corona-Impfung
      • folgende Airlines planen zukünftig den Ausschluss von Nicht-Geimpften:
        • Qantas (Australien)

Reiseveranstalter & Hotels

Müssen wir uns zukünftig auch bei Reiseveranstaltern und Hotels auf Unterschiede in der Behandlung von Nicht-Geimpften und Geimpften einstellen? Jeder Veranstalter und jeder Hotelbetreiber kann – sofern das Unternehmen privat geführt wird – grundsätzlich frei entscheiden, wem die angebotenen Dienstleistungen zur Verfügung stehen. Das gilt nicht nur im Zusammenhang mit Corona, sondern grundsätzlich.

Demnach ist es denkbar, dass einige Reiseveranstalter oder Hotelbetreiber von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und Personen ohne Corona-Schutzimpfung den Zugang zu ihren Dienstleistungen verwehren. Ob und wie solche Regelungen getroffen werden, bleibt derzeit noch abzuwarten. Sobald es Neuigkeiten gibt, erfahrt Ihr selbstverständlich hier davon.

Reiseveranstalter & Hotels ohne Corona-Impfpflicht

  • Übernachtung ohne Corona-Impfung im Rahmen der Länderbestimmungen möglich

Reiseveranstalter & Hotels mit Corona-Impfpflicht

  • folgende Reiseveranstalter oder Hotels setzen einen Impfnachweis voraus:
    • Saga Cruises (Kreuzfahrten)
    • Allsun Hotels (Alltours) (voraussichtlich ab Oktober 2021)
    • Norwegian Cruise Line (Kreuzfahrten) (voraussichtlich bis November 2021)

Informationen zum Corona-Impfnachweis

Europaweit wird seit Ende Dezember 2020 geimpft und sollte es zukünftig dazu führen, dass geimpfte Personen – in welchen Bereichen auch immer – bevorzugt behandelt werden, wird natürlich auch ein von allen Beteiligten anerkannter Nachweis erforderlich sein. Nachdem der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis als Erster in einem Schreiben an die EU-Kommission ein einheitliches Impfzertifikat für alle EU-Bürger forderte, war dieser Impfnachweis Gegenstand verschiedener Diskussionen im Europäischen Rat.

Fest steht, dass die Arbeiten an einem einheitlichen Impfpass bereits aufgenommen wurden und dieser bis zum Sommer (1. Juni) zur Verfügung stehen soll. Die Frage danach, ob dieser Impfpass dann auch Vorteile oder Privilegien wie die Rückkehr zur Reisefreiheit für Geimpfte mit sich bringt oder auch Reisen ohne Impfpass grundsätzlich möglich bleiben, lässt sich noch nicht beantworten, da in der jetzigen Situation noch keine realistischen Aussagen darüber getroffen werden können. Das hängt vor allem auch davon ab, ob Geimpfte das Virus weitergeben können oder nicht.

Mit welchem Dokument weise ich meine Corona-Impfung nach?

Wer sich in Deutschland impfen lässt, bekommt den Nachweis darüber in dem persönlichen Impfpass, in dem auch weitere Schutzimpfungen dokumentiert werden. In unseren Nachbarländern kann das Vorgehen sowie der Aufbau von einem Impfnachweis allerdings anders aussehen und deshalb arbeitet die EU, wie oben bereits erwähnt, an einem gemeinsamen Impfzertifikat, in dem die Corona-Impfungen einheitlich vermerkt werden. Zusätzlich soll jeder EU-Impfpass auch einen personalisierten QR-Code bekommen und Testergebnisse sowie überstandene Infektionen dokumentieren.

Wann mit der Einführung von dem Zertifikat zu rechnen ist, bleibt abzuwarten. Die Pläne sehen vor, dass der Impfpass bis zum Sommer, also bis Anfang Juni, verfügbar ist. Bis dahin gilt allein der Impfpass, der in jedem Land anders aussehen kann, als Nachweis.

Woher bekomme ich den Impfpass?

An einem einheitlichen Impfzertifikat für alle EU-Länder wird derzeit gearbeitet. Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, wird es auch einheitliche Regeln zum Erhalt dieses Nachweises geben. Zur Zeit sind allerdings leider noch keine weiteren Informationen dazu bekannt. Sobald es neue Nachrichten gibt, werde ich Euch an dieser Stelle selbstverständlich auf dem Laufenden halten.

Impfprivilegien bei Einreise

Das Thema Impfprivilegien wird europa- und weltweit derzeit laut diskutiert und es gibt sowohl Befürworter als auch Gegner von den vorgeschlagenen Privilegien. Welche Entscheidungen und Beschlüsse sich auch aus der steigenden Impfrate ergeben, steht im Moment noch in den Sternen. Dennoch gibt es bereits jetzt einige Länder und Regionen, in denen es zwar keine Impfpflicht gibt, dafür aber Erleichterungen bei der Einreise für geimpfte Personen.

Länder-Überblick: Vorteile mit Corona-Impfnachweis

Zu den Einreise-Vorteilen für Geimpfte zählt beispielsweise der Entfall der Quarantänepflicht oder eines erneuten Tests bei Ankunft. Eine Liste der Länder, in denen diese Pflichten für Einreisende bereits entfallen und Länder, in denen ein Quarantäne-Entfall oder andere Vorteile geplant sind, habe ich unten für Euch zusammengestellt.

An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass es für die Länder bis jetzt keine Impfpflicht für Reisende gibt, Reisen ohne Impfpass ist also grundsätzlich möglich. Nicht-Geimpfte müssen sich allerdings auf strengere Maßnahmen als für Geimpfte einstellen. Der Entfall der Quarantäne- und oder Testpflicht erleichtert demnach die Einreise und damit die

Bedingungen, die daran geknüpft sind.

LandWelche Vorteile gelten/sollen gelten?
Dänemarkderzeit keine Testpflicht, aber Quarantänepflicht
Ecuadorderzeit Entfall der Testpflicht für Geimpfte
Estlandderzeit keine Quarantäne-Pflicht für Geimpfte
Georgienderzeit keine Quarantäne-Pflicht für Geimpfte
Griechenlandgeplanter Quarantäne-Entfall für Geimpfte
Ibizageplanter Quarantäne-Entfall für Geimpfte
Islandderzeit keine Quarantäne-Pflicht für Geimpfte
Israelderzeit keine Quarantäne-Pflicht für Geimpfte
Kroatienderzeit Entfall der Testpflicht für Geimpfte
Libanonderzeit keine Quarantäne-Pflicht für Geimpfte
Litauenderzeit keine Quarantäne-Pflicht für Geimpfte
Madeiraderzeit keine Quarantäne-Pflicht für Geimpfte
Mallorcageplanter Quarantäne-Entfall für Geimpfte
Maltageplanter Entfall der Testpflicht für Geimpfte
Mauritiusgeplanter Quarantäne-Entfall für Geimpfte
Menorcageplanter Quarantäne-Entfall für Geimpfte
Moldauderzeit keine Quarantäne-Pflicht für Geimpfte
Montenegroderzeit keine Testpflicht, aber Quarantänepflicht
Polenderzeit keine Quarantäne-Pflicht für Geimpfte
Rumänienderzeit keine Quarantäne-Pflicht für Geimpfte
San Marinoderzeit keine Quarantäne-Pflicht für Geimpfte
Schwedengeplanter Quarantäne-Entfall für Geimpfte
Thailandgeplanter Quarantäne-Entfall für Geimpfte
Zyperngeplanter Quarantäne-Entfall für Geimpfte

Achtung: Eine ausgesetzte Quarantäne-Pflicht bedeutet nicht zwangsläufig, dass kein negativer PCR-Test bei Einreise vorgelegt werden muss. Manche Länder setzen es auch umgekehrt ein – sie lösen nach Impfung oder genesener Corona-Infizierung die Test- aber nicht die Quarantänepflicht auf.

Diskussion über Corona Impfprivilegien

Die Reisefreiheit ist eines der fundamentalen Rechte aller EU-Bürger, doch dieses Recht wird aufgrund der Corona-Pandemie weltweit derzeit stark eingeschränkt. Mit den zugelassenen Impfstoffen und dem europaweiten Beginn der Impfungen hofft auch die Tourismusbranche auf eine schnelle Rückkehr zur Normalität. Schlagzeilen, die Privilegien für Geimpfte behandeln, werden derzeit hitzig diskutiert und finden weltweit sowohl Befürworter als auch Gegner.

Gegner kritisieren beispielsweise, dass Privilegien für Geimpfte mit einem „Impfzwang durch die Hintertür“ gleichzusetzen sind. In Deutschland ist keine Impfpflicht geplant und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) warnte Ende 2020 bereits vor solchen Privilegien. Doch welche Impfprivilegien sind überhaupt denkbar und welche Rechte haben sowohl die Reisenden als auch die Unternehmen in der Reisebranche? Hier habe ich die Antworten auf die wichtigsten Fragen für Euch zusammengestellt.

Sind Privilegien für geimpfte Reisende überhaupt denkbar?

Seit dem Start der Impfungen im Dezember 2020 wächst bei Reisenden die Sorge, dass sie benachteiligt werden könnten, wenn sie noch keine Chance zur Impfung hatten oder sich gar nicht impfen lassen möchten. Immer wieder hört man von Ideen zu einem bevorzugten Zugang zu Dienstleistungen oder Orten für Geimpfte. Zumindest in Deutschland sind solche Privilegien in der Öffentlichkeit so lange gar nicht vorstellbar, bis jeder die Möglichkeit hatte, sich impfen zu lassen.

Außerdem müsste vor einer solchen Entscheidung zuerst geklärt werden, ob eine Impfung auch tatsächlich die Weiterverbreitung des Virus durch die geimpfte Person ausschließt und damit keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit besteht. Eine noch unveröffentlichte Studie aus Israel gibt Hoffnung: Der Impfstoff von Biontech und Pfizer soll demnach die Übertragung des Virus zu 89,4 Prozent verhindern. Gesicherte Informationen liegen allerdings noch nicht vor.

Welche Privilegien werden diskutiert?

Welt- und europaweit werden seit dem Start der Impfkampagnen immer wieder Ideen und Vorschläge, die Privilegien für Geimpfte beinhalten, von Unternehmen aus der Reisebranche öffentlich diskutiert. So machte zum Beispiel die australische Airline Qantas auf sich aufmerksam, die zukünftig nur geimpften Personen den Zutritt in Flugzeuge gewähren will oder die Mittelmeerinsel Zypern, auf der bei Einreise ab März 2021 für Geimpfte keine Test- oder Quarantänepflicht mehr gelten soll.

Darüber hinaus stehen natürlich auch viele weitere Unternehmen vor der Frage, wie sie zukünftig mit der Thematik umgehen und auf welche Rechtsgrundlage sie sich berufen können.

Dürfen Unternehmen der Reisebranche Nicht-Geimpfte ablehnen?

Zuallererst ist bei der Beantwortung dieser Frage festzuhalten, dass ein Großteil der Unternehmen aus der Tourismusbranche privat geführt wird. Durch die Vertragsfreiheit und das Hausrecht liegt die freie Entscheidung bei den jeweiligen Unternehmern, ob ein Kunde bedient wird und damit beispielsweise in einem Hotel übernachten darf – das Ganze nicht nur in Bezug auf Corona, sondern grundsätzlich.

Wenn Unternehmen dementsprechend zur Auflage machen sollten, dass nur geimpfte Personen ihre Dienstleistungen in Anspruch nehmen dürfen, haben sich Reisende generell daran zu halten. Bei staatlichen Unternehmen sieht es hingegen etwas anders aus: Die Deutsche Bahn als bundeseigener Konzern beispielsweise unterliegt der Beförderungspflicht und darf grundsätzlich keine Fahrgäste ablehnen. Bitte beachtet, dass dies keine Rechtsberatung darstellt oder diese im Falle eines Rechtsstreits ersetzen kann.

 

dpa/psm, Foto: Thailand © Sasin Tipchai

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